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Southern Soul – Künstlerportrait

Solomon Burke

Solomon Burke (* 21. März 1940 in Philadelphia, Pennsylvania, USA; † am 10. Oktober 2010, Amsterdam, Niederlande) war ein bis kurz vor seinem Tod aktiver Soul- und Rhythm and Blues-Sänger, der in den 60ern den Höhepunkt seiner Popularität erlebte und auch als Komponist von Weltklassikern gilt (z. B. "Everybody Needs Somebody to Love").

Das älteste von insgesamt sieben Kindern begann schon sehr früh im Chor der Kirche seiner Großmutter zu singen und predigte bereits mit neun Jahren vor der dortigen Gemeinde, wo er als "Wonder Boy Preacher" bekannt war. Mit zwölf Jahren reiste er in der Umgebung Philadelphias umher und trat als Gospel-Sänger auf. 1954 bekam Burke von seiner Großmutter zu Weihnachten eine Gitarre geschenkt. Als Folge dessen meldete er sich 1955 mit seiner Band, den Cavaliers, bei einer Talentshow an. Dort wurde die Frau eines berühmten Radio-DJs auf Burke aufmerksam und verschaffte ihm im Dezember 1955 einen Plattenvertrag bei Apollo Records in New York City, wo er sowohl geistliche als auch weltliche Musik aufnahm.

Die Platten floppten durchgehend alle, und Apollo konnte Burke nicht bezahlen, weshalb er schon bald nach Philadelphia zurückkehrte, wo er einige Zeit das Beerdigungsinstitut einer Tante leitete. Nach ein paar ebenfalls nicht erfolgreichen Aufnahmen bei Singular Records bekam Burke 1960 schließlich einen Vertrag bei Atlantic Records. Mit dem Country-Hit Just Out of Reach kam er im September 1961 erstmals in die US-Charts. Zwischen dem Aufnahmedatum 6. Dezember 1961 und der Aufnahmesession am 28. August 1964 war Bert Berns als Produzent für Burke zuständig. In diesem Zeitraum erschienen bei Atlantic Records insgesamt 13 Singles, darunter If You Need Me, das bis auf Platz 2 der Rhythm & Blues-Charts vordrang oder das temporeiche Everybody Needs Somebody to Love. Ironischerweise wurde die nächste Single ohne den Produzenten Berns, nämlich das im Februar 1965 veröffentlichte Got to Get You off My Mind, mit einer #1 in den R&B-Charts Burkes größter Hit. Bis 1969 konnte Burke diverse Songs in der Hitparade platzieren, darunter eine weitere Nr. 2 R&B-Platzierung Tonight's the Night. Burke beeinflusste Sänger wie Mick Jagger, Rod Stewart und Tom Jones. 1965 tourte er erstmals durch Europa, und seine Konzerte waren meist sehr gut besucht.

Nach sieben Jahren bei Atlantic wechselte 1969 Burke zu Bell Records. Es folgten viele weitere Label-Wechsel in den Jahren 1970/71, die Erfolge ließen aber merklich nach. 1972 verschwand Burke endgültig aus den Charts. 1975 verließ er nach einer letzten Veröffentlichung auf Chess Records zunächst das Musikgeschäft vollkommen. Erst neun Jahre später kehrte er in die Musikszene zurück. Er tourte durch Nordamerika und Europa und hatte auch weiterhin viele Fans, trotzdem ernteten seine Veröffentlichungen keine nennenswerten Erfolge mehr.

Nachdem das 87er Album Love Trap miserable Kritiken erntete, zog sich Burke abermals in seine Gemeinde zurück und veröffentlichte zunächst nicht mehr. Er baute sich ein eigenes Bestattungsunternehmen auf, hat 21 Kinder und wurde schließlich Urgroßvater. 1992 kam er auf die Idee ein Blues-Album aufzunehmen und unterschrieb bei Black Top Records. 1993 erschien das Album Soul of the Blues, das exzellente Kritiken bekam. Im gleichen Jahr erhielt er einen Pioneer Award der R&B Foundation. Für sein Album Live at the House of Blues kam 1994 ein W. C. Handy-Award hinzu. 1996 wurde Burkes Biographie von George Nierenberg als Sweet Inspiration verfilmt und 2001 wurde er in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Im Jahre 2002 veröffentlichte er das von Joe Henry produzierte Album Don’t Give Up on Me, das bei "Fat Possum Records" erschien. Die Songs stammten u. a. von Van Morrison, Tom Waits, Elvis Costello, Joe Henry und Nick Lowe. Like a Fire ist sein neuestes Album. Es erschien 2008 bei Shout!/Soulfood. Die Songs für dieses Album stammen u. a. von Eric Clapton. Burke widmete es seiner verstorbenen Tochter Michelle. Am 10. Oktober 2010 starb er mit 70 Jahren wahrscheinlich durch einen Herzinfarkt in einem Flugzeug, kurz nach der Landung der Maschine aus Los Angeles auf dem Flughafen von Amsterdam.

Diskografie bei Discogs.com

Quellen:

Wikipedia-Artikel zu Solomon Burke (de)

Links:

Sam Cooke bei Myspace.com
www.thekingsolomonburke.com